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Sondergemeinderat sollte eine rasche und unbürokratische Lösung für die angespannte Kindergarten- und Betreuungssituation schaffen.
Ein großes Ziel der von SPÖ, FPÖ und den NEOS einberufenen Sondergemeinderatssitzung Ende Mai 2022 war, eine rasche und unbürokratische Lösung für die angespannte Kindergarten- und Betreuungssituation zu schaffen.
Eine Situation, ausgelöst durch jahrzehntelange Versäumnisse, in unsere Bildungseinrichtungen adäquat zu investieren. Geeinigt hatte man sich schließlich, temporär in der Miller-von-Aichholz-Straße eine lange geforderte, zeitlich begrenzte Übergangslösung zu schaffen. Bestandsobjekte sollen weiter evaluiert werden. Der Neubau am Schlachthofareal muss endlich gestartet werden.
Eine Containerlösung ist und kann nur eine zeitlich begrenzte Übergangslösung darstellen. Bildungseinrichtungen in Containern werden von der Bildungsdirektion streng überwacht und eng begleitet. Selbst Pädagogen von Containergruppen schwärmen von der Vielfältigkeit dieser Lösung. Je nach Gestaltung und Ausführung bekommt man es selbst nicht einmal mit, dass man sich in einer Container-Übergangslösung befände.
Ernüchterndes Zeugnis für Gmunden
Der erst im April präsentierte bundesweite Kinderbetreuungsmonitor zeichnet für Gmunden ein ernüchterndes Bild. Gmunden selbst ist demnach bei allen Aspekten der Kinderbetreuung auf den hinteren Rängen zu finden. Oberösterreich ist Schlusslicht. In keinem anderen Bundesland war das Angebot an Krabbelstuben und Kindergärten zuletzt noch so schlecht ausgebaut. Obwohl die Nachfrage offenbar da ist: Rund 45 Prozent der Zweijährigen waren im vergangenen Jahr betreut, etwa in einer Krabbelstube – Tendenz steigend.

Die Öffnungszeiten und vor allem die Ferienöffnung seien aber so schlecht, dass ein Vollzeitjob kaum möglich ist. Hier hat Gmunden in den vergangenen Jahren auch keinerlei Verbesserungen erzielen können. Ähnlich sei auch die Situation in den Kindergärten. Nicht einmal 28 Prozent der Fünfjährigen besuchen einen Kindergarten, bei dem die Eltern Vollzeit arbeiten könnten.
Während in Linz und Wels über 70 Prozent der Kindergartenplätze einen Vollzeitjob möglich machen, sind es in Gmunden nicht einmal 22 Prozent. Das System müsse für Eltern – insbesondere Frauen – "aktiv Unterstützung bieten und echte Wahlfreiheit ermöglichen".